Lohmen

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Lohmen in der Sächsischen Schweiz

Lohmen gilt als „Tor zur Sächsischen Schweiz“, da durch Lohmen die Hauptzufahrtsstraße zur Bastei und dem Nationalpark führt. Die Gemeinde Lohmen gehört zum Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen und liegt zwischen Pirna und dem Nationalpark Sächsische Schweiz. Die Gemeinde hat eine Fläche von 25,9 km². Gut 3000 Einwohner leben hier. Die Gemeinde gliedert sich in die 4 Ortsteile, Daube, Doberzeit, Mühlsdorf und Uttewalde. Nachbarorte sind Wehlen und Rathen.

Als Ausflugsort mitten im Basteigebiet sowie als beliebtes Reiseziel kann Lohmen auf eine über 700-jährige Geschichte zurückblicken, die eng mit der Entdeckung der Sächsischen Schweiz im 18. Jahrhundert verbunden ist. Lohmen ist bekannt für seine zentrale Lage und seine Nähe zu allen Ausflugszielen in der Sächsischen Schweiz sowie zur Kultur- und Residenzstadt Dresden. Besondere Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung sind das Lohmener Schloss, die Dorfkirche, das Richard-Wagner-Denkmal, die Lohmener Klamm sowie die Felsenburg Neurathen. Sehenswert ist das wiederaufgebaute Schloss, in dem die Gemeindeverwaltung ihren Sitz hat. Die Dorfkirche Lohmen wurde 1789 von einem Schüler des Erbauers der Dresdner Frauenkirche erbaut und ist ein besonderes Highlight für Touristen. Auf der Basteibrücke können Besucher die Felsenburg Neurathen besichtigen, die auf einem Felsen thront und einen atemberaubenden Blick auf die Landschaft bietet.

Die Gemeinde Lohmen reicht von der Bastei mit der Basteibrücke bis zur romantischen Felsenwelt des Liebethaler Grundes und Uttewalder Grundes. Lohmen ist durch einen ländlichen Charakter geprägt. Im Uttewalder Grund ist das Uttewalder Tor ein beliebtes Ausflugsziel. Lohmen liegt zudem direkt am idyllischen Malerweg und ist ein idealer Ausgangspunkt für die 1. Etappe dieses Wanderwegs durch die herrliche Landschaft im Elbsandsteingebirge. Ich stelle dir in diesem Beitrag die Schönheiten von Lohmen vor, angefangen mit der Bastei.

Bastei Lohmen

Die Felsenburg Neurathen auf der Bastei Lohmen
Die Felsenburg Neurathen auf der Bastei Lohmen

Die Bastei in Lohmen ist eine beeindruckende Felsformation mit Aussichtsplattform und Blick auf das Elbtal und das Elbsandsteingebirge. Besucher sollten wissen, dass die Bastei auf dem Gebiet der Gemeinde Lohmen zwischen dem Kurort Rathen und Stadt Wehlen liegt und zu den meistbesuchten Touristenattraktionen der Sächsischen Schweiz zählt. Caspar David Friedrich malte nach Basteimotiven sein bekanntes Bild Felsenpartie im Elbsandsteingebirge. Die Felsenburg Neurathen auf der Bastei zeigt die frühere Einbindung der steil aufragenden Felsen in den Verteidigungsring an. Besucher können die Aussichtsplattformen entlang der Basteibrücke besuchen und die weite Aussicht genießen, die sich vom Elbtal bis zum Elbsandsteingebirge erstreckt. Die Bastei ist auch ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen in die Schwedenlöcher oder den Uttewalder Grund.
–> Basteibrücke
–> Schwedenlöcher

Uttewalder Grund mit Uttewalder Tor

Das Uttewalder Tor im Uttewalder Grund in Lohmen
Das Uttewalder Tor im Uttewalder Grund in Lohmen

Der Uttewalder Grund ist eine beeindruckende, teilweise enge und tief eingeschnittene Schlucht im Elbsandsteingebirge, auf dem Gebiet der Gemeinde Lohmen, nördlich von Stadt Wehlen. Der Grund ist benannt nach dem benachbarten Ortsteil Uttewalde und ist etwa 2,1 Kilometer lang. Der Uttewalder Grund ist ein Nebental des Wehlener Grunds, der sich wiederum zum Durchbruchstal der Elbe öffnet. Obwohl es im Grund eine Art Abflussrinne, den Uttewalder Grundbach gibt, führt dieser, wie auch im benachbarten Wehlener Grund, in der Regel kein oder kaum Wasser.

Der Uttewalder Grund ist ein wichtiger Teil der touristischen Erschließung der Sächsischen Schweiz. Bis zur Fertigstellung der Elbtalbahn im Jahr 1851 galt der Weg von Pillnitz über Graupa und den Liebethaler Grund weiter nach Lohmen und durch den Uttewalder Grund zur Bastei als der Hauptzugangsweg in die Sächsische Schweiz. Der Malerweg, ein Fernwanderweg zu Orten, die in Gemälden verschiedener Künstler dargestellt werden, führt durch einen großen Teil des Grundes hindurch.

Besucher und Wanderer sollten bei einem Besuch des Uttewalder Grunds beachten, dass es ein feucht-schattig-kühles Klima (Sommer) bis mildes Klima (Winter) vorherrscht. Die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter sowie zwischen Tag und Nacht sind vergleichsweise gering. Eine Besonderheit im Uttewalder Grund ist, dass es meist kein fließendes Gewässer im Grund gibt. Auch stärkere Niederschläge, die anderswo an der Oberfläche abfließen, versickern überwiegend im Grund selbst und fließen nur bei Starkregen ab.

Die Felswände des Uttewalder Grunds sind von besonderem geologischem Interesse, da sie aus Sandstein bestehen. Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Pflanzengesellschaften, die feucht-schattige Gründe bevorzugen. Im Baumbestand der Talsohle finden sich vor allem Laubbäume wie Eschen, Berg-Ahorn, Spitzahorn, Winterlinde, Stieleiche und Bergulme. Die Steilhänge und Felspartien werden hingegen von Kiefern und Birken dominiert.

Ein besonderes Highlight des Uttewalder Grunds ist das Felsentor, das durch herabgestürzte und stecken gebliebene Felsen gebildet wird. Diese Formation ist eines der Motive von Caspar David Friedrich, das er etwa 1801 in der Sächsischen Schweiz dargestellt hat. Auch sein Künstlerfreund Johan Christian Clausen Dahl schuf 1819 ein Bild, in dessen Titel der Uttewalder Grund enthalten ist.
–> Uttewalder Grund

Liebethaler Grund

Der Liebethaler Grund ist ein enger und tief eingeschnittener Tal der Wesenitz im nordwestlichen Randbereich der Sächsischen Schweiz. Das Gebiet wird vom Fluss, Talgrund und Felswänden beeinflusst und bietet ein beeindruckendes Landschaftsbild für Wanderer und Naturliebhaber. Der Liebethaler Grund ist eine Schlucht, die sich über eine Länge von etwa drei Kilometern zwischen Lohmen und Hinterjessen erstreckt und den Sandstein des Elbsandsteingebirges durchbricht. Das Tal ist windgeschützt und hat ein feucht-schattig-kühles Klima im Sommer bis mildes Klima im Winter. Die Temperaturen sind das ganze Jahr über vergleichsweise gering.

Im Liebethaler Grund finden Besucher und Wanderer verschiedene Sehenswürdigkeiten, wie die Felsenwelt des Sandsteingebirges und die Wasserkraftanlagen. Die Wasserkraft der Wesenitz wurde in der Vergangenheit von verschiedenen Mühlen wie der Daubemühle, der Lochmühle, der Liebethaler Mühle und der Grundmühle Hinterjessen genutzt. In der Nähe der Lochmühle befindet sich seit 1933 das größte Wagner-Denkmal der Welt. Der Liebethaler Grund ist auch ein wichtiger Teil der Geschichte der Sächsischen Schweiz. Es war die erste Begegnung der Wanderer mit der wild-romantischen Felsenwelt des Sandsteingebirges und bis zur Fertigstellung der Elbtalbahn (1851) galt die Route von Pillnitz über Graupa und den Liebethaler Grund weiter nach Lohmen und durch den Uttewalder Grund zur Bastei als Hauptzugangsweg in die Sächsische Schweiz. Heute verläuft der Malerweg, der Hauptwanderweg der Sächsischen Schweiz, durch den Grund.

Der Liebethaler Grund ist auch ein wichtiger Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Vogelliebhaber können verschiedene Vogelarten wie Eisvogel, Gebirgsstelze und Wasseramseln beobachten, die Gebirgsbäche mit schnell fließenden, klaren und sauberen Wasser bevorzugen. Auch andere Vogelarten wie Zaunkönige, Grasmücken, Laubsänger, Buntspechte und Eichelhäher sind hier zu finden. Seit Ende der 1920er Jahre sind auch Bisamratten im Liebethaler Grund heimisch. Der Liebethaler Grund ist Bestandteil des FFH-Gebietes „Wesenitz unterhalb Buschmühle“ und unter Naturschutz gestellt.

LOHMENER KLAMM
Der obere Bereich des Liebethaler Grunds wird als Lohmener Klamm bezeichnet. Rund 1,5 Kilometer kannst du von Lohmen entlang des Wesenitztalwegs durch die Lohmener Klamm wandern.

Richard Wagner Denkmal

Das Richard Wagner Denkmal in Lohmen ist ein bedeutendes Monument, das dem berühmten Komponisten Richard Wagner gewidmet ist. Es wurde vom Professor für Monumentalkunst und Wagner-Fan Richard Guhr entworfen und ist das größte Wagner-Denkmal der Welt. Ursprünglich sollte es im Großen Garten in Dresden aufgestellt werden, aber aufgrund des Ersten Weltkriegs und der Verweigerung eines Standorts durch Teplitz wurde das Projekt vorerst gestoppt.

Das Denkmal geriet in Vergessenheit, bis es 1930 vom Künstler Sizzo Stief entdeckt wurde. Er suchte nach einem geeigneten Standort und fand schließlich ein Stück Land in Liebethal, wo Wagner einst gewandert war. Hier wurde das Denkmal im Jahr 1933 an der Werdestätte des Lohengrin errichtet und von dankbaren Verehrern als das erste Denkmal in Sachsen errichtet. Mit einer Höhe von 12,5 Meter gilt es als das größter Richard Wagner Denkmal der Welt.

Das Denkmal ist ein Zeuge von Wagners Monumentalität als Künstler und zeigt ihn als Gralsritter mit Harfe und der Schale des heiligen Grals. Zu seinen Füßen sind die fünf Elemente seiner Musik dargestellt: das Sphärische, das Lyrische, das Dramatische, das Dionysische und das Dämonische. Du findest es im Liebethaler Tal, wo Wagner Teile seiner Oper Lohengrin komponiert haben soll.

Dorfkirche Lohmen

Die Dorfkirche Lohmen - größte Dorfkirche der Sächsischen Schweiz
Die Dorfkirche Lohmen – größte Dorfkirche der Sächsischen Schweiz

Die evangelische Dorfkirche Lohmen, auch Philippuskirche genannt, befindet sich in Lohmen. Sie wurde zwischen 1786 und 1789 erbaut und ist ein barocker Zentralbau in Form eines gestreckten Achtecks. Die Kirche hat eine gut erhaltene Orgel von Johann Christian Kayser, die noch immer in der Tradition Gottfried Silbermanns steht. Sie ist bekannt als die größte Dorfkirche in der Sächsischen Schweiz.

Die Kirche ist reich an Geschichte und Architektur und hat im Laufe der Zeit mehrere Restaurierungen erfahren, zuletzt in den Jahren 1986-1988. Der Werksteinbau wird durch hohe korbbogige Fenster und einen hohen dreigeschossigen Turm an der Südseite geprägt. Die Nordseite der Kirche ist mit einer Sakristei versehen. Im Inneren ist der Raum lichtdurchflutet und großzügig gestaltet. Die Kirche hat umlaufende, dreigeschossige Holzemporen an der Ost-, Süd- und Westwand und entspricht somit den protestantischen Anforderungen an einen Kirchenraum. Die Kirche verfügt über 835 Sitzplätze und hat einen zentralen Taufstein, Kanzelaltar und eine darüberliegende Altarorgel. Ein Spiegelgewölbe schließt den Raum ab und drei schlichte Patronatslogen befinden sich auf der Südseite.

Die Ausstattung der Kirche besteht aus einem Kanzelaltar in Form eines Portikus, dem Taufstein und der Orgel aus der Erbauungszeit von 1788/1789. Daneben sind drei Gemälde des alten Flügelaltars von Heinrich Göding (1531-1606) zu finden. Eine Gedenktafel mit der Inschrift „Die Toten mahnen / 1944-1945“ ist an der westlichen Kirchhofmauer angebracht und erinnert an die Opfer des Zweiten Weltkrieges. Eine weitere Gedenktafel aus Sandstein von 1973 für den vielseitigen Theologen und Schriftsteller Carl Heinrich Nicolai ist auf dem Kirchhof zu finden.

Die Kirche ist ein beeindruckendes Bauwerk, das Besucher mit seiner Geschichte und Architektur fasziniert. Die gut erhaltene Orgel ist besonders sehenswert und bietet den Besuchern eine einzigartige Klangwelt. Es ist ein Ort der Ruhe und Einkehr und lädt dazu ein, sich mit der Geschichte und Spiritualität der Region zu beschäftigen.

Schloss Lohmen

Das Schloss Lohmen
Das Schloss Lohmen, Bild: Jörg Blobelt, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Das Schloss Lohmen ist eine historische Burganlage in der Gemeinde Lohmen. Die Geschichte des Schlosses geht auf die Anfänge der Besiedlung des Gebiets zurück. Im Jahre 1523 erwarben die Brüder Wolf und Ernst von Schönburg die Burg Hohnstein, den Lehnsitz Lohmen und die Burg Wehlen. Ein Jahr später ließ Ernst von Schönburg den heutigen Schlossflügel errichten und seitdem ist die Bezeichnung „Schloss Lohmen“ üblich.

Nach mehrmaligem Besitzerwechsel bleibt das Schloss ab 1619 in dauernden Besitz der Wettiner und dient nach dem Dreißigjährigen Krieg als Wohn- und Witwensitz sowie Herberge für Jagdgäste August des Starken. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts sind im Schlossflügel die Amtsräume sowie die Wohnungen der Gerichts- und sonstigen Beamten untergebracht. Wichtigste Aufgabe des mit dem Schloss verbundenen Gutes war die Versorgung des sächsischen Hofes in Dresden. Dazu wurden Schloss und Gutsanlage im 18. Jahrhundert erheblich ausgebaut und erweitert.

Besondere Bedeutung gewann die im Jahre 1765 durch Kurfürst Johann Georg I. eingeführte Schafzucht mit 200 aus Spanien importierten Merinoschafen. Es erfolgte die Einrichtung einer Stammschäferei im Kammergut Lohmen. Die ehemalige Schlosskapelle wurde als Brennerei, der unterkellerte Teil des Wohnhauses als Brauerei genutzt und der Rest des alten Herrenhauses zum Milchkeller ausgebaut.

Das Schloss Lohmen hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Schäden erlitten. Im Kriegsjahr 1813 brachte dem Schloss Lohmen wieder großen Schaden. Nachdem die Kriegsschäden beseitigt wurden, wurde das Amt Lohmen im Jahre 1853 aufgelöst und in das neu gebildete Gerichtsamt Pirna eingebunden. Im Schlossflügel wurden von nun an Wohnungen der Landarbeiter, Getreidespeicher und Pferdeställe untergebracht. Während der Bodenreform wurde das sächsische Kammergut aufgelöst und mehrere Gebäude, einschließlich des Herrenhauses, mussten zur Baustoffgewinnung abgetragen werden.

Zum Ende der DDR-Zeit stand der Schlossflügel völlig leer. Engagierten Bürgern ist zu verdanken, dass der drohende Abriss unterblieb. Die Gemeinde Lohmen entschloss sich zu ersten Sicherungsmaßnahmen. So konnten in den Jahren 1991/92 durch die Bereitstellung von Fördermittel die Fels- und Gebäudesicherung durchgeführt werden. Somit war zwar ein Teil der Gefahr des drohenden Felsabsturzes gebannt, betraf aber nicht die Bausubstanz des Schlosses. Im Jahre 1995 ging das Schloss Lohmen an den Freistaat Sachsen über. Es folgten umfangreiche Sanierungsarbeiten. Heute ist das Schloss das Rathaus von Lohmen. Zudem befinden sich Wohnungen im weitläufigen Bau.
–> auch sehenswert: Die Burg in Hohnstein

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